Projekt „Carl Blohm“

Aktualisiert: 12.1.2020

Auf dem Friedhof in Giebichenstein liegt „Gasw.-Inspektor Carl Blohm“ begraben, der 1875 geboren wurde und 1912, vor nun schon über 100 Jahren starb. Seine Grabstätte besuchte ich erstmals in den 1990er Jahren, als ich in Halle lebte und arbeitete. Damals wie heute bin ich in der Energiewirtschaft tätig und zudem Halle immer noch verbunden. Mit diesen Hintergründen hatte ich mir Ende 2011 vorgenommen, über Carl Blohm endlich eine kleine Dokumentation mit Bezug zu seiner Person und über ausgewählte Aspekte der „Geschichte der Gasversorgung“ zu erstellen.

Über Carl Blohm selber habe ich mittlerweile – und durchaus zu meiner Überraschung – eine Vielzahl von Quellen und Informationen in den Archiven seiner Wohn- und Berufsorte gefunden; auch zu Nachfahren. Die Friedhofsverwaltung Halle berichtet mir, dass an der Grabstätte des Carl Blohm schon seit mehreren Jahren keine Nutzungsrechte mehr bestehen. Man hält die Grabstätte aber ehrenhalber im Bestand.

Die umfassendste Veröffentlichung erfolgte im Heft 29 des Frontinus e.V.. Danach brachte auch die ZfK in der Juli 2014 Ausgabe einen Beitrag. Dieser Blog selbst diente zuvor schon als Archiv meiner Arbeiten und der Zwischenergebnisse der Recherche.

Blog-Leser bitte ich auch jetzt noch um Unterstützung durch Hinweis auf oder Überlassung von Quellen und Informationen für mein Vorhaben. Diese Unterstützung könnte beispielsweise sein:

  1. Weitere (Hinweise auf) Quellen und Material zu der Familie Blohm
  2. (Hinweise auf) Quellen und Material zur (Gas-) Wirtschaft im Halle des frühen 20. Jahrhunderts
  3. Gesprächspartner, die noch in der Gaswirtschaft („Drittes Reich“, DDR) gearbeitet haben oder darüber vom Hörensagen berichten können
  4. Beiträge zu den verschiedenen Aspekten / Themenbereichen meines „Projektes“
  5. Usw.

An dieser Stelle werde ich auch weiterhin über (Zwischen-) Ergebnisse und die Arbeit meines „Projektes“ berichten. Den bisherigen Stand der Arbeit finden Sie jeweils aktualisiert im Blog.

Geboren vor 140 Jahren

Herzlichen Glückwunsch, Carl Blohm!

Der schon 1912 verstorbene Gaswerksinspektor Carl Blohm wurde heute vor 140 Jahren in Schwerin geboren. Seine Geburt und die Taufe am 6. Juni 1875 in der Schweriner Paulskirche sind durch entsprechende Dokumente im Stadtarchiv von Halle / Saale dokumentiert.

Carl, mit vollem Namen Carl Wilhelm August, sein 1877 geborene Bruder Fritz und die Eltern, der Vater Carl Johann Ludwig, gebürtig aus Dargun, und die Mutter Pauline, geb. Thielemann aus Glauchau, lebten noch bis 1878 in Schwerin. Dabei war die Wohnadresse Wismarsche Straße 1A zugleich die Adresse des väterlichen Arbeitsplatzes: das Gaswerk Schwerin, wo er als Gaswerksdirektor angestellt war.

Weitere Daten aus dem Leben des Carl Wilhelm August Blohm und seiner Familie … hier!

CarlBlohm@Frontinus

Dankenswerter Weise fand meine Arbeit zur Biografie von Gaswerksinspektor Carl Blohm weiteres Interesse. So wurde im Juni 2014 meine Studie zu „Gaswerksinspektor Carl Blohm,1875–1912, und die Gaswirtschaft zu seiner Zeit“ im Heft 29 der Schriftenreihe der Frontinus-Gesellschaft veröffentlicht. Einen Ausschnitt daraus finden Sie hier!

Die Frontinus-Gesellschaft befasst sich mit der Geschichte der Wasser-, Energie- und Rohrleitungstechnik durch Forschungsvorhaben, Publikationen und internationale Fachtagungen und Exkursionen.

Ich bedanke mich für fachliche Unterstützung bei Prof. Dr. Ing. Merkel und Dipl. Ing. Wiplinger.

Band 29 enthält außerdem Beiträge zu historischen Wassermühlen in Kreta, zu alten Brunnen und römischen Wasserleitungen in Anatolien und über vorgeschichtliche Wasserfachleute der Späten Bronzezeit in mündlicher Überlieferung.

Die Publikationen sind bei der Geschäftsstelle c/o DVGW, Josef-Wirmer-Straße 1-3, D-53123 Bonn erhältlich.

 

Meine Erfahrungen mit Recherche und Archiven

Für die Recherche zur Biografie des Carl Blohm war ich vor allem auf Informationen und Dokumente öffentlicher Archive angewiesen. Zumal ich selber Laie in Sachen Archivarbeit bin, war die professionelle Unterstützung eine notwendige und zugleich wichtige Hilfe bei Ermittlung der historischen Fakten und Belege für meine Arbeit. Auf jeden Fall erwähnen möchte ich aber auch das stets freundlich interessierte Engagement der Archivmitarbeiter/innen, was mir die Arbeit am Projekt Carl Blohm zusätzlich erleichtert und interessant gemacht hat.

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Nachfahren des Gaswerksinspektors Carl Wilhelm August Blohm (1875-1912)

Die Ermittlung der biografischen Daten des Gaswerksinspektors Carl Blohm (1875 – 1912) ist vor allem das Ergebnis von Fantasie, Fleiß und archivarischer Ordnung. Alleine von den Daten auf seinem Grabstein ausgehend konnte es deshalb gelingen, ein Leben in seinem öffentlichen Kontext zu rekonstruieren, das bereits vor hundert Jahren endete.

Die Recherche, für die ich vielfältige Unterstützung erhielt, ist nun fast abgeschlossen. Aus verschiedenen Quellen habe ich auch Hinweise auf die weitere Familie des Carl Blohm erhalten, so dass ich nun seine lebenden Nachfahren suche.

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Carl Blohm im Bild (1908)

Die Ermittlung der biografischen Daten des Gaswerksinspektors Carl Blohm (1875 – 1912) ist vor allem das Ergebnis von Fantasie, Fleiß und archivarischer Ordnung. Alleine von den Daten auf seinem Grabstein ausgehend konnte es deshalb gelingen, ein Leben in seinem öffentlichen Kontext zu rekonstruieren, das bereits vor hundert Jahren endete. Bis zum Auffinden von Nachfahren und persönlichen Überlieferungen wird ein Zugang zur Persönlichkeit des Carl Blohm aber verschlossen bleiben.

Andererseits bestand die Hoffnung, unter den vielen Archivdokumenten auch ein Foto zu finden, das Auskunft und weitergehende Informationen über die Zeit und den Menschen Carl Blohm geben würde.

So ein Foto fand sich im Stadtarchiv Kitzingen (Main). Datiert auf 1908 zeigt das …

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In Memoriam Carl Blohm (13.5.1875 – 6.7.1912)

Carl Blohm starb am 6.7.1912 in Brehna Carlsfeld. An seinem hundertsten Todestag schmückt das Grab der Eheleute Blohm ein kleiner Blumengruß, der mit freundlicher Unterstützung der Friedhofsgärtnerei Büsching aus Halle organisiert (und fotografiert) wurde.

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Carl Blohm & Karl Blohm – Ergebnisse der Archiv-Recherchen

Ausgehend von einer engen Beziehung zwischen Carl Blohm und Halle (Saale) und weil selber nicht vor Ort, beauftragte ich zunächst das Stadtarchiv Halle (Saale) mit einer Recherche in Sachen Carl Blohm. Aufgrund dort vorgefundener Informationen bat ich in Folge weitere Archive in Brehna, Bremen, Leipzig, Spiesen, Schwerin und Waltershausen um Unterstützung für mein Projekt. Zusätzlich hilfreich bei der Ermittlung der letzen Station im Berufsleben des Carl Blohm war das Ergebnis einer Recherche im Archiv des DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches).

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CarlBlohm@Wikipedia

Bis in das berühmte Internet-Lexikon hat es Carl Blohm noch nicht gebracht.  Sobald alle Fakten geklärt sind, wird dort ein Eintrag angemeldet.

CarlBlohm@Wikipedia

Carl Blohm (* 13. Mai 1875 in Schwerin; getauft als Karl Wilhelm August Blohm  am 6. Juni 1875 in Schwerin; † 6. Juli 1912 in Brehna-Carlsfeld) war Betriebsleiter verschiedener Gaswerke in Mitteldeutschland sowie im Saarland.

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Der Arbeitsplatz des Carl Blohm in Halle – Das Gaswerk Giebichenstein

Das Gaswerk Giebichenstein[1] wurde 1897 durch die Kesselschmiede, Maschinenfabrik und Metallgießerei Carl Francke[2]  in Bremen am Angerweg östlich der Bahnstrecke Halle- Halberstadt errichtet und diente der Versorgung der halleschen Vororte Giebichenstein, Trotha und Kröllwitz. Der Betrieb war im Besitz der Aktiengesellschaft Gaswerk Giebichenstein[3]. Nach der im Jahre 1900 erfolgten Eingemeindung dieser drei Vororte in die Stadt Halle wurde das Unternehmen nun auch in den Akten des Magistrats der Stadt Halle erfasst. Es handelt sich im Einzelnen um eine Akte zur Gemeinde-Einkommensteuer-Veranlagung (1900-1917, Bestand A 2.13 Finanzen Nr. 177 Bd.1)[4] mit für diese Veranlagung einzureichenden Bilanzen und Geschäftsberichten, eine Akte der Polizeiverwaltung zu Fragen der technischen Sicherheit der Betriebsanlagen (1904, Bestand A 1.3 Polizeiverwaltung Tit. 28 Kap. A Nr. 372)[5] sowie schließlich eine Akte betreffend den Ankauf des Gaswerks Giebichenstein (Bestand A. 2.19 Grundeigentumsverwaltung, 1904-1910)[6]

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[2] Carl Francke aus Bremen, dessen Kesselschmiede, Maschinenfabrik und Metallgießerei Erbauerin der Gaswerke in Giebichenstein war, gründete 1872 die Francke Werke AG

(1875 Verlegung des Werkes in die Bachstraße. 1908 erneut Bau eines größeren Werkes Am Seefelde. Hergestellt wurden Maschinen, Apparate, Gasbehälter, Großtankanlagen, Transportanlagen, Hebezeuge, Einrichtungen für Gaswerke, chemische Fabriken und die Mineralöl- und Fettindustrie, außerdem Projektierung von Gas- und Wasserwerken, Kanalisations- und Kläranlagen sowie Instandsetzung von Lokomotivkesseln. Umgewandelt 1921 in eine KGaA, 1925 in eine AG. Notiert im Freiverkehr Hamburg. In der Spitze beschäftigten die Francke-Werke fast 2.000 Leute. 1955 Konkurs.

(Quelle: http://www.gutowski.de/Katalog-50/HTML-Katalog/50._Auktion_Lose_55-984.htm) – Des Weiteren gründete Francke 1892 auch die Firma „Brema AG Central-Verwaltung von Gas-, Wasser- und Elektricitäts-Werken“

[3]Über die Gaswerk Giebichenstein AG berichtet das „Handbuch der Aktiengesellschaften Jahrgang 1914/1915“, II. Band (Verlag für Börsen- und Finanzliteratur A.-G., Berlin-Leipzig-Hamburg, 1915) folgendes:

Gaswerk Giebichenstein AG, Sitz in Bremen, Am Seefelde.
Gegründet: 12.8.1897. Gründer s. Jahrg. 1900/1901.
Zweck: Erwerb, Erbauung und Veräußerung von Gas- und Elektrizitätsanstalten, Betrieb von Bank- und Handelsgeschäften jeder Art. Gaskonsum 1907/08—1913/14: 912317, 1 028 072, 1 093 558, 1169 419, 1 209 167, 1 263 289, 1 307 707 cbm.
Kapital: M. 500 000 in 500 Vorz.-Aktien ä M. 1000. Vorher bis 1904: 500 St.-Aktien.
Die G.-V. v. 12.1.1905 beschloss Schaffung von Vorz.-Aktien bzw. Zuzahl. von M. 350 auf jede St.-Aktie, ferner Ausg. von Genussscheinen. Die Vorz.-Aktien genießen 4% Vorz.-Div. Die Genussscheine werden zu M. 350 ausgelost. Im Falle der Liquid, erhalten die noch nicht getilgten Genussscheine, vor den Vorz.- u. St.-Aktien vorweg volle Befriedigung bis zum Nennbetrage von M. 350. Aus dem dann verbleibenden Vermögen erhalten die Vorz.-Aktien vorweg 100 °/o u- alsdann die St.-Aktien 100%. ihres Nennwertes. An dem etwaigen Überschusse nehmen die Aktien beider Gattungen mit gleichem Rechte teil.
A.-K. somit von .1905—1912: M. 500 000 in 473 Vorz.-Aktien u. 27 St.-Aktien ä M. 1000.
Die G.-V. v.26.9.1912 beschloss Zus.legung der M. 27 000 St.-Aktien von 2: l u Gleichstellung der zus.gelegten Aktien mit den Vorz.-Aktien. Erhöh, des A.-K. auf M. 500 000 durch Ausgabe von 13 Aktien.
Hypoth.-Anleihe: M. 400 000 in 5% Oblig. von 1909. Die 42 % Stücke der alten Anleihe im Betrage von M. 225 000 wurden zum 1./5. 1909 gekündigt, doch konnten dieselben in 5 % Stücke umgetauscht werden. Aufgenommen zur Erweiterung des Gaswerks.
Geschäftsjahr: 1.6.—31.5. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: b°l0 z.Ti.-F., dann 4% Div. an Vorz.-Aktien, vom Übrigen die Hälfte zur Zurückzahl, von Vorz.-Aktien, Rest gleichmäßig auf alle Aktien bis zus. 8%, dann je 10% Tant.
a) an A.-R.,
b) Centralverwalt. von Gas-, Wasser- u. Elektrizitätswerken, G.m.b.H.,
c) weiterer Rest gleichmäßig auf sämtl. Aktien.
Bilanz am 31. Mai 1914: Aktiva: Gaswerksanlage 1 059 148, Kassa, Debit. u.
Bankguth. 23 326, Lagervorräte u. vorausbez. Versich.-Präm. 43 909, Anleihebegeb.-Kto 13 000, Beteilig. 50 000. — Passiva: 500 000, Anleihe u. Kredit. 417 533, Vorträge für Diverse 26 998. R.-F. 63 156. Ern.-F. 147 500, Reingewinn 34 196. Sa. M. 1 189 384.
Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. 167 361, Abschreib. 18 600,
Reingewinn 34 196 (davon Spez.-R.-F. 33 843, Vortrag 352). — Kredit: Vortrag 202, Einnahmen aus Gas, Nebenprodukten u. Installationen 219 955. Sa. M. 220158.
Dividenden: (St.-Aktien 1897/98—1909/1910: 0%; 1910/11—1911/12: 1, 1% –
—Vorz.-Aktien 1904/1905: 4%p.r.t; 1905/06—1913/14: 4, 4, 4, 4, 4, 5, 5, 5,0%.
Coup.-Verj.: 4 J. (K.)
Direktion: Rich. Dunkel.
Aufsichtsrat: (5—7) Vors. Fritz Francke, Bremen; Carl Francke sen., Aug. Veit, Bremen; Architekt Hermann Pfeiffer, Giebichenstein; Hotelier Rohde, Bad Wittekind.
Zahlstellen: Bremen: Ges.-Kasse, Disconto-Ges., Deutsche Nationalbank.
(Informationen freundlicher Weise bereitgestellt durch Volker Malik, 91607 Gebsattel)

[4] Hier erwähnte Quelle(n) im Bestand des Stadtarchivs Halle / Saale; Text mehrheitlich das Rechercheergebnis des Stadtarchivs Halle (Saale) zur Person des Carl Blohm

[5] Ebda

[6] Ebda